Schönes Augsburg - Kalender 2010

Eiskanal - 06 Juni

EiskanalDer Augsburger Eiskanal ist eine Wildwasseranlage im Augsburger Stadtteil Spickel und wurde für die Kanuslalom-Wettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 1972 errichtet.

Beschreibung
Eiskanal mit nahezu völlständig abgesperrtem Zufluss Baubeginn war der 20. Juli 1970, die Bauzeit betrug 10 Monate. Am 22. August 1971 wurde als Testlauf zu den bevorstehenden Olympischen Spielen der erste internationale Wettkampf abgehalten. Der Eiskanal war das weltweit erste künstliche Kanuslalom-Stadion. Es bietet Tribünen für 24.000 Zuschauer und wird von Lechwasser gespeist, das oberhalb des Hochablass abgezweigt wird. Die Strecke gabelt sich in eine reine Slalomstrecke und eine Wildwasserstrecke. Die Wildwasserstrecke mündet am Ziel in den Lech, die Slalomstrecke hingegen fließt an ihrem Ziel weiter Richtung Innenstadt. Dieser Arm heißt Hauptstadtbach und führt 35 m³/s Wasser, wovon jedoch auf der kurzen Strecke durch das alte Wasserwerk bis zur Bahnlinie 17 m³/s auf den Neubach entfallen. Der Hauptstadtbach bestand schon lange vor 1972, er verzweigt sich in der Nähe des Schwabencenters, wo er auch zum Wassersport genutzt wird, an der Friedberger Straße und versorgt die Kraftwerke der Augsburger Industrie mit Wasser. Die olympische Strecke hatte eine Länge von 660 m bei einer Breite von 10 m, der Abfluss beträgt 10 m³/s. Im Zusammenhang mit den olympischen Wettbewerben entstand dort auch das Bundesleistungszentrum für Kanuslalom und Wildwasser.

Strecke
Streckenverlauf Kanuslalom-Weltcup 2002 in Augsburg, Damen Kajakeiner Semifinale Die Olympiastrecke für Kanuslalom ist seit Jahrzehnten Maßstab und Vorbild bei der Konzeption neuer Strecken. Die Strecke besteht im Prinzip aus 3 verschiedenen Leistungsstrecken: der Kinderstrecke, dem Jugendkanal und der Weltcupstrecke. Der Eiskanal bietet ein ebenso anspruchsvolles wie abwechslungsreiches Wildwasser mit Stufen, Walzen und Kehrwassern (Schwierigkeit WW IV). Der Vorteil des Eiskanal ist es, dass aufgrund von Sperrwerken zu jedem Wasserstand hervorragende Trainingsmöglichkeiten bestehen. Während der Wintermonate ist jedoch die Weltcupstrecke geschlossen. Weitere Vorteile sind der glatte Boden und die abgerundeten Einbauten; damit ist die Verletzungsgefahr für die Sportler gering. Im Gegensatz zu modernen Wildwasseranlagen wie etwa im Kanupark Markkleeberg kommt die Strecke ohne elektrisch betriebene Pumpen aus und hat daher geringe Betriebskosten, allerdings ist die Streckennutzung vom Wasserstand des Lechs und damit letztlich von der Wasserabgabe des Forggensees abhängig.

Trivia
Da Kanuslalom 1972 zum ersten Mal olympische Disziplin war, wurde es im Vorfeld erstmals möglich, die Finanzierung für den Bau einer künstlichen Strecke für diese Sportart sicherzustellen. Durch die damals neuartige Bauart versprach sich die Bundesrepublik auch einen Heimvorteil für ihre Sportler, die die Strecke im Gegensatz zu ihren Gegnern intensiv für Trainingszwecke nutzen konnten. Um diesen zu brechen, errichtete die DDR in Cainsdorf eine Strecke mit ähnlichen Merkmalen für die Vorbereitung ihrer Sportler. Tatsächlich konnten die DDR-Kanuten schließlich alle vier Wettbewerbe für sich entscheiden.

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